Wie jüngst diversen Medien und Mitteilungen von Branchenvertretern zu entnehmen war, steht der Reisebranche aufgrund der Auswirkungen von COVID-19 das «Wasser bis zum Hals». Der Umsatzrückgang der Schweizer Reisebranche wird 2020 gegenüber dem Vorjahr auf rund 80% prognostiziert. Langjährige Unternehmen wie der Studenten- und Jugend-Reiseveranstalter STA Travel, welcher zur Diethelm Keller Holding (DKH) gehört, auch Mitinhaberin der Globetrotter Group, mussten sogar Insolvenz anmelden. Mittlerweile wurde bekannt, dass sich die DKH auch von Ihrem Anteil an der Globetrotter Group verabschiedet hat.
Doch wie steht es in der Branche um TravelTech Unternehmen? Sprich Unternehmen, welche entlang ihrer Dienstleistungs- und Wertschöpfungskette Technologien und Automation als zentrales Differenzierungs-, Prozess- sowie Wertelement verwenden. Natürlich sind ebenfalls TravelTech Unternehmen wie Get Your Guide oder airbnb analog der übrigen Reisebranche von einem massiven Umsatzrückgang betroffen. Daher müssen auch solche Unternehmen als Reaktion darauf ihre Fixkosten senken – Get Your Guide streicht rund jede sechste Stelle während bei airbnb rund 20% Stellen reduziert werden. Im Vergleich zu STA Travel verfügen diese Unternehmen jedoch über kein Filialnetz oder eine typische Beratungs- respektive Verkaufsorganisation. Weiter fokussieren sie sich, im Bewusstsein um ihre Alleinstellungs- und Wettbewerbsvorteile, auf:
- Kundennutzen / Kundenfokussierung / Kundenfreundlichkeit in Bezug auf Rückerstattung von Geldleistungen
- Know-How-Sicherung durch Erhalt von Arbeitsplätzen und Mitarbeitenden
- Transparenz und direkte Kommunikation im Umgang mit Kunden und Mitarbeitenden
Umso eindrücklicher ist beispielsweise der Umgang von Get Your Guide in der Kommunikation ihrer Krisenstrategie „How zero business, zero layoffs works, as explained by Johannes Reck“ sowie dem proaktiven Umgang mit dem Stellenabbau respektive Unterstützung via der Idee eines „GetYourGuide Alumni Directory“, in welchem das Know-How und die Fähigkeiten von Stellensuchenden bei Einverständnis über LinkedIn geteilt werden.
Es scheint, als würden Unternehmen, welche die letzten Jahre die Reisebranche – stark unterstützt durch ihren technologischen Ansatz – weiterentwickelt haben, offener und zukunftsgerichteter mit der Krise umgehen. Dies wohlwissend, dass die erzwungene Evolution und Turbulenzen durch die Krise bei einer Erholung auch klare Gewinner hervorbringen wird.
