Slow Tourism – Nachhaltiges Reisen & authentische Erlebnisse

von R|EX

Slow Tourism (zu Deutsch «Langsamer Tourismus») umfasst einen Reisetrend, der nachhaltiges Reisen und authentische Erlebnisse in den Mittelpunkt stellt.

Slow Tourism hat seine Wurzeln vermutlich aus der Slow-Food-Bewegung , welche Ende der 1980er Jahre in Italien entstand. Das Ziel von Slow Food ist es, das Verschwinden lokaler Esskulturen und -traditionen zu verhindern und das Interesse an lokalen Lebensmitteln zu wecken – woher sie kommen, wie sie angebaut oder zubereitet werden, wo und zu welcher Jahreszeit sie verfügbar sind.

Analog zur Slow Food Bewegung entwickelte sich Slow Tourism aus einem Bedürfnis heraus, im Gegensatz zu allgemeinen Globalisierungstrends –höher, weiter, schneller–, welche natürlich auch in der Reisebranche anzutreffen sind (bspw. Pauschalreisen oder Städtetrips), die Umwelt bewusst wahrzunehmen und sich mit dem Reiseziel, also mit dem Ort und den Menschen, intensiver auseinanderzusetzen.

Durch die verschiedenen Facetten und Ausprägungen existiert keine allgemein gültige Definition von Slow Tourism. Dennoch gibt es Kernelemente, die sich immer wieder finden.

  1. Auseinandersetzung mit der lokalen Kultur
    Es geht darum die Kultur, die Menschen, die Gewohnheiten und Bräuche, am besten bei Begegnungen mit Einheimischen, kennen zu lernen und somit authentische Reiseerfahrungen zu machen

  2. Bewusste Wahrnehmung der Umgebung
    Slow Tourism Reisende beobachten aufmerksam die Umgebung und sind sich bewusst, was um sie herum passiert. Geräusche & Gerüche oder Landschaften & Architektur. Hierfür bedarf es einer gewissen Zeit, um diese Dinge wahrzunehmen.

  3. Qualität statt Quantität
    Es geht nicht darum, möglichst viel zu sehen, sondern qualitativ hochwertige Erlebnisse zu erfahren. Qualitativ hochwertig bezieht sich auf die Werthaltigkeit der Erfahrung, nicht auf die Exklusivität des Erlebnisses.

Interessant ist auch zu beobachten, dass sich Slow Tourism als junger Trend des 21. Jahrhunderts von Beginn an den Erwartungen an modernes Reisen orientiert. Dies bedeutet, dass Slow Tourism Reisende durchaus in einer ursprünglichen Unterkunft übernachten, welche aber über die gewohnten Annehmlichkeiten einer modernen Unterkunft verfügt.

Janet Dickinson und Les Lumsdon fassen Slow Tourism in Ihrem 2010 veröffentlichen Buch «Slow Travel and Tourism» folgendermassen zusammen:

«Ein konzeptioneller Rahmen, der Menschen beschreibt, die langsamer über Land an Reiseziele reisen, länger bleiben und weniger reisen» und die den Weg zum Reiseziel als Erlebnis in sich verstehen, am Reiseziel lokalen Transportmöglichkeiten und Slow Food nutzen und sich Zeit nehmen, die lokale Geschichte und Kultur zu erkunden sowie die Umwelt zu unterstützen.

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